Warum?
Kinder mit Lernschwierigkeiten, familiären Problemen oder die sich durch eine hohe Intelligenz im Unterricht langweilen, schließen auch hier ein Schulfach manchmal negativ ab. In Brasilien reicht ein negatives Fach, um nicht in die nächste Klasse aufzusteigen. Dadurch bleiben diese Kinder ihre gesamte Schulkarriere in der Unterstufe sitzen. Gleichzeitig fördern die Lebensbedingungen in armen Bundesstaaten diesen Teufelskreis und die Kinder verlassen die Schule als Analphabeten. Für Menschen mit Behinderungen gibt vor allem in den ländlichen Regionen kaum Möglichkeiten zur Therapie und gezielten Betreuung. Gezielte Therapien, auch nach Unfällen, sind daher nicht möglich und viele Menschen können ihr Potenzial nie entfalten.
Schulsystem
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Menschen mit Behinderung in BrasilienÜblicherweise werden Menschen mit Behinderungen in Brasilien von ihren Familien betreut. Mangels medizinischer Versorgung und Aufklärung der Menschen ländlichen Bereich wissen die Familien oft nicht, wie sie mit der Behinderung ihres Kindes umgehen sollen und verstecken es vor anderen aus Scham. Oft gibt es keine medizinische Diagnose, noch viel weniger gibt es therapeutische Angebote. Besonders in Familien, die mit einer Behinderung überlastet sind, kann es aber auch zur Verwahrlosung kommen, denn eine Hilfe durch staatliche Stellen gibt es im Nordosten praktisch nicht. Viele Eltern wissen auch nicht, dass ihre Kinder trotz der Behinderung noch viele Fähigkeiten entwickeln können, da sie keinen Kontakt zu therapeutischen und anderen Fördergelegenheiten haben. Im Falle einer Behinderung durch einen Unfall ist es fast unmöglich, eine Therapie in die Wege zu leiten, um dem Menschen gezielt helfen zu können. Denn in der näheren Umgebung sind keine Betreuungsmöglichkeit für Menschen mit Behinderung. Die nächste uns bekannte Einrichtung dieser Art ist eine Tagereise entfernt. Mit dem Projekt Rafael wurde in São Miguel eine Möglichkeit geschaffen, Menschen mit Behinderungen zu fördern und in die Gesellschaft zu integrieren. |